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HIER HÖRT
EIN MENSCH
Telefonseelsorge
Wenn Sie mögen und es Ihnen möglich ist: Machen Sie sich für diesen Gottesdienst auf den Weg – auf einen Weg durch Ihren Ort oder eine Runde in Wald und Wiese und feiern Sie diesen Gottesdienst auf dem Weg. Sie können dabei die einzelnen Teile jeweils an einer „Station“ feiern und so mit Jesus und den Jüngern unterwegs sein – auf einem Emmausgang.
Zünden Sie eine Kerze an.
Viele Lieder sind aus dem Gotteslob entnommen, das im Buchhandel erhältlich ist.
Zu Beginn
gemeinsam: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Einstimmung
Wenn Sie möchten, können Sie ein Lied aus dem Gotteslob singen. Vorschlag: „Die ganze Welt, Herr Jesu Christ“ (GL 332)
eine/einer: Schauen wir hinaus aus dem Fenster / auf den Weg vor uns: blühende Bäume, singende Vögel, Sonnenschein und Regen – Freude über die Auferstehung Jesu drückt sich auf unterschiedliche Weise aus. Im Lied hieß es, dass sich die ganze Welt über Jesu Auferstehung freut, in ihr fröhlich ist. Drücken wir unsere Freude aus, indem wir (einander) sagen/zuflüstern/zurufen:
Jesus ist wahrhaft auferstanden! Halleluja!
Gebet
Im Gebet wenden wir uns an Gott mit unserem Dank und unserer Bitte.
eine/einer: Lasst uns beten.
Nach der Gebetseinladung halten Sie einen kurzen Moment der Stille, um selbst zum eigenen Beten zu kommen.
Gott
wir danken Dir für deine Schöpfung
und für die Auferstehung deines Sohnes.
Sei Du bei uns in dieser Gebetszeit.
Lass brennen in uns die Liebe zu Dir,
die Freude über die Gemeinschaft mit deiner Schöpfung und anderen Menschen
und die Zuversicht, Dich immer wieder anders kennenzulernen.
gemeinsam: Amen.
Das Evangelium – die Frohe Botschaft: Lk 24, 13–35
eine/einer: + Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.
Am ersten Tag der Woche
waren zwei von den Jüngern Jesu
auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus,
das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist.
Sie sprachen miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
Und es geschah:
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus selbst hinzu und ging mit ihnen.
Doch ihre Augen waren gehalten,
sodass sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für Dinge,
über die ihr auf eurem Weg miteinander redet?
Da blieben sie traurig stehen
und der eine von ihnen – er hieß Kléopas – antwortete ihm:
Bist du so fremd in Jerusalem,
dass du als Einziger nicht weißt,
was in diesen Tagen dort geschehen ist?
Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus Nazaret.
Er war ein Prophet,
mächtig in Tat und Wort vor Gott und dem ganzen Volk.
Doch unsere Hohepriester und Führer
haben ihn zum Tod verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen.
Wir aber hatten gehofft,
dass er der sei, der Israel erlösen werde.
Und dazu ist heute schon der dritte Tag,
seitdem das alles geschehen ist.
Doch auch einige Frauen aus unserem Kreis
haben uns in große Aufregung versetzt.
Sie waren in der Frühe beim Grab,
fanden aber seinen Leichnam nicht.
Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen
und hätten gesagt, er lebe.
Einige von uns gingen dann zum Grab
und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Ihr Unverständigen,
deren Herz zu träge ist,
um alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben.
Musste nicht der Christus das erleiden
und so in seine Herrlichkeit gelangen?
Und er legte ihnen dar,
ausgehend von Mose und allen Propheten,
was in der gesamten Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu dem sie unterwegs waren.
Jesus tat, als wolle er weitergehen,
aber sie drängten ihn
und sagten: Bleibe bei uns;
denn es wird Abend,
der Tag hat sich schon geneigt!
Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und es geschah:
Als er mit ihnen bei Tisch war,
nahm er das Brot,
sprach den Lobpreis,
brach es und gab es ihnen.
Da wurden ihre Augen aufgetan
und sie erkannten ihn;
und er entschwand ihren Blicken.
Und sie sagten zueinander:
Brannte nicht unser Herz in uns,
als er unterwegs mit uns redete
und uns den Sinn der Schriften eröffnete?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf
und kehrten nach Jerusalem zurück
und sie fanden die Elf und die mit ihnen versammelt waren.
Diese sagten:
Der Herr ist wirklich auferstanden
und ist dem Simon erschienen.
Da erzählten auch sie,
was sie unterwegs erlebt
und wie sie ihn erkannt hatten,
als er das Brot brach.
Stille
Ihre ganz persönliche Predigt
Bei welchem Wort, welchem Satz aus diesem Evangelium bleiben Sie hängen?
Welches Wort, welcher Satz trifft Sie heute besonders?
Wenn möglich, tauschen Sie sich mit jemandem darüber aus – vielleicht bei einem Spaziergang.
Oder erzählen Sie es sich selbst – in einem Brief, den Sie zum Osterschmuck dazulegen und dann nächstes Jahr wiederfinden und lesen können.
Lobpreis und Bitte – unser Gebet in dieser Stunde
Aus dem Hören auf das Wort Gottes und dem Nachdenken darüber erwächst unser Lobpreis.
Der Ruf „Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden“ kann gesprochen oder, nach Möglichkeit mit der fröhlich-meditativen Melodie aus Taize auf Latein gesungen werden: „Surrexit Dominus vere“ wird nach Möglichkeit gesungen (GL 321).
eine/einer: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
Der Ruf kann das erste Mal vorgesungen werden, dann stimmen alle ein:
gemeinsam: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
eine/einer: Herr Jesus, Du bist auferstanden von den Toten!
gemeinsam: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
eine/einer: Herr Jesus, Du begleitest uns auf unseren Wegen!
gemeinsam: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
eine/einer: Herr Jesus, Du bleibst bei uns, wenn es Abend, wenn es dunkel wird!
gemeinsam: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
eine/einer: Herr Jesus, Du ermutigst uns, hinauszugehen in die Welt und von Dir zu erzählen!
gemeinsam: Der Herr ist wahrhaft auferstanden. Christus ist wahrhaft auferstanden / Surrexit Dominus vere
eine/einer: Gott, wir loben und preisen Dich durch Jesus Christus im Heiligen Geist, heute, alle Tage und in Ewigkeit.
gemeinsam: Amen.
Die Fürbitten sind das Gebet der Gläubigen für die anderen. Es bedarf nicht vieler Worte, denn Gott kennt uns und weiß schon zuvor, worum wir bitten wollen. Sie können Fürbitten aussprechen, manchmal reicht es, die Namen derer laut auszusprechen, die man Gott ans Herz legen will. Oder Sie formulieren einfach im Stillen für sich. Sie können auf die Bitten antworten mit: „Wir bitten dich, erhöre uns.“ Oder den Ruf „Christus erhöre uns“ (GL 181,2) singen
eine/einer: Christus, dem Begleiter der Jünger auf dem Weg nach Emmaus, dem Begleiter auch auf unserem Lebensweg, können wir, wie die Jünger, von dem erzählen, was uns bedrückt. Sprechen wir aus, was uns bewegt und welche Menschen wir Christus heute besonders ans Herz legen möchten.
Wir können auf jede Bitte antworten:
gemeinsam: Wir bitten dich, erhöre uns.
eine/einer: Beten wir, wie Jesus es uns gelehrt hat.
gemeinsam: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Zum Weitergehen
eine/einer: Gemeinsam unterwegs sein – nehmen wir in dieser Woche Gelegenheiten dafür bewusst wahr. Laden Sie jemanden auf einen Spaziergang ein – sei es, dass Sie direkt nebeneinander gehen oder durch das Handy miteinander verbunden zusammen auf dem Weg sind. Und reden Sie miteinander und tauschen Sie ihre Gedanken aus.
Bitte um Gottes Segen – für den Tag und die Woche
eine/einer:
Bleib bei uns, Gott
Bleib bei uns, Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Bleib bei uns im Dunkel und in der Freude!
Lass uns deine Liebe tief in uns spüren, unser Herz brennen.
Lass uns wahrnehmen, dass Du da bist.
gemeinsam: Amen.
eine/einer: Und so segne uns Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
gemeinsam: Amen.
Sie können noch ein Lied singen. Vorschlag: „Bleibe bei uns, du Wandrer durch die Zeit“
(GL 325)
Impressum:
Hrsg.: ARGE Liturgie (Geschäftsführender Leiter: Mag. Martin Sindelar, Wien) unter Mitarbeit der Liturgischen Institute in Freiburg/Schweiz und Trier/Deutschland, www.netzwerk-gottesdienst.at; netzwerk.gottesdienst@edw.or.at.
Verfasserin Ostermontag: MMag. Saskia Löser, Assistentin am Institut für Systematische Theologie und Liturgiewissenschaft der Universität Graz.
Die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher im deutschen Sprachgebiet erteilte für die aus diesen Büchern entnommenen Texte die Abdruckerlaubnis. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteil der von den Bischofskonferenzen des deutschen Sprachgebiets approbierten revidierten Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift (2016). © 2021 staeko.net; Die Verfasserin ist für die Abklärung der Rechte Grafiken, Fotos und weitere Texte betreffend verantwortlich. Grafiken: wwgrafik.at.