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HIER HÖRT
EIN MENSCH
Telefonseelsorge
12. April 2020
V: Der Vorbeter/die Vorbeterin führt durch den Gottesdienst.
L: Der Lektor/die Lektorin trägt Lesungen und Texte vor.
A: Alle sprechen bzw. singen gemeinsam.
Am Karfreitag scheint für die Jünger und Jüngerinnen Jesu alles zu Ende zu sein: All ihre Hoffnungen sind zunichte, dass mit Jesus der ersehnte Retter der Welt gekommen ist. Und damit scheint auch ihre Zukunft gestorben zu sein!
Jedes Jahr gehen wir Christinnen und Christen diesen Weg der Hoffnungslosigkeit, der Ausweglosigkeit, der Ohnmacht, der Trauer mit. Heuer fällt uns angesichts der weltweiten Corona-Pandemie diese Identifikation mit den Jüngern und Jüngerinnen leichter. Auch wir sind verunsichert, verzweifelt, in Trauer wegen all des gegenwärtig erlebten Leides weltweit.
Aber: In diese Dunkelheit hinein leuchtet das Osterfest! Das scheinbare Ende wird zu einem hoffnungsvollen Neubeginn: Das Leben siegt über den Tod! So erfahren wir zu Ostern die Botschaft der Auferstehungszeugin Maria von Magdala: „Ich habe den Herrn gesehen: Er lebt!“
A: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Alle bezeichnen sich mit dem Kreuzzeichen.
V: Jesus Christus ist auferstanden.
A: Er ist wahrhaft auferstanden.
V: Zu Ostern feiern wir, dass das Leben über den Tod siegt.
Mitten in Not und Bedrängnis erreicht uns die Botschaft:
Jesus lebt!
Das Osterlicht ist Zeichen für dieses neue Leben, das nicht mehr endet.
Wir sind hineingenommen in diese Zusage.
Daran denken wir, wenn wir nun die (Oster-) Kerze entzünden.
Eine/r der Mitfeiernden entzündet die (Oster-) Kerze.
Wenn Sie möchten können Sie hier ein Lied singen, oder Sie summen die Melodie leise und lesen den Liedtext dazu. Unser Vorschlag:
„Dies ist der Tag, den Gott gemacht“ (GL 329)
Im Gebet wenden wir uns an Gott mit unserem Dank und unserer Bitte.
V: Lasst uns beten.
Nach der Gebetseinladung sind Sie eingeladen, einen kurzen Moment der Stille zu halten, um selbst zum eigenen Beten zu kommen und dies auch evtl. allen anderen zu ermöglichen.
V: Guter Gott,
durch die Auferstehung deines Sohnes
hast du die Welt mit Freude erfüllt.
Gib uns die Zuversicht,
dass du uns aus dem Dunkel ins Licht,
aus dem Tod ins Leben führst.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
A: Amen.
L: Lesung aus der Apostelgeschichte.
34a In jenen Tagen
begann Petrus zu reden
und sagte:
37 Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist,
angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
38 wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat
mit dem Heiligen Geist und mit Kraft,
wie dieser umherzog,
Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren;
denn Gott war mit ihm.
39 Und wir sind Zeugen
für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat.
Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.
40 Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt
und hat ihn erscheinen lassen,
41 zwar nicht dem ganzen Volk,
wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen:
uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten
gegessen und getrunken haben.
42 Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden
und zu bezeugen:
Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter
der Lebenden und der Toten.
43 Von ihm bezeugen alle Propheten,
dass jeder, der an ihn glaubt,
durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.
Wort des Lebendigen Gottes.
A: Dank sei Gott.
Schließen Sie Lesung und Stille ab mit einem kurzen Ruf:
V/A: Dein Wort, o Herr, geleitet uns auf allen unseren Wegen (GL 729,1)
L: Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolóssä.
Schwestern und Brüder!
1 Seid ihr nun mit Christus auferweckt,
so strebt nach dem, was oben ist,
wo Christus zur Rechten Gottes sitzt!
2 Richtet euren Sinn auf das, was oben ist,
nicht auf das Irdische!
3 Denn ihr seid gestorben
und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
4 Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird,
dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
Wort des Lebendigen Gottes.
A: Dank sei Gott.
Schließen Sie Lesung und Stille ab mit einem kurzen Ruf:
V/A: Dein Wort, o Herr, geleitet uns auf allen unseren Wegen (GL 729,1)
Weil das Evangelium uns immer von Jesus Christus erzählt, begrüßen wir es in besonderer Weise, bevor wir daraus lesen.
Unser Vorschlag: GL 175,2 oder 175,3
– die Frohe Botschaft: Joh 20,1.11-18
L: + Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
1 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala
frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab
und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte.
Während sie weinte,
beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
12 Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen,
den einen dort, wo der Kopf,
den anderen dort,
wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
13 Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?
Sie antwortete ihnen:
Sie haben meinen Herrn weggenommen
und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.
14 Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um
und sah Jesus dastehen,
wusste aber nicht, dass es Jesus war.
15 Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du?
Wen suchst du?
Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast,
sag mir, wohin du ihn gelegt hast!
Dann will ich ihn holen.
16 Jesus sagte zu ihr: Maria!
Da wandte sie sich um
und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
17 Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest;
denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen.
Geh aber zu meinen Brüdern
und sag ihnen:
Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater,
zu meinem Gott und eurem Gott.
18 Maria von Magdala kam zu den Jüngern
und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen.
Und sie berichtete,
was er ihr gesagt hatte.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.
A: Lob sei Dir Christus.
Sie können den Halleluja-Ruf wiederholen.
Als Antwort auf die Verkündigung der Auferstehung im Evangelium können Sie ein Osterlied singen.
Unser Vorschlag:
„Der Heiland ist erstanden“ (GL 828-832)
Wenn Sie zu zweit oder mehrere sind, können Sie über die Fragen auch ins Gespräch kommen.
Heute / ist alles anders
Gestern noch / waren wir
verzweifelt / mutlos / verunsichert
gefangen in unserem schneckenhaus
Heute / ist alles anders
Jesus lebt / wir sind hineingenommen
in dieses geheimnis / in diese zuversicht
in diese freude
Heute / ist alles anders
(Birgit Esterbauer-Peiskammer)
Beten des Glaubensbekenntnisses – was uns in der Taufe verbindet
V: In der Taufe hat uns Gott als seine geliebten Söhne und Töchter angenommen. Daran erinnern wir uns, wenn wir das Glaubensbekenntnis sprechen und uns als Christinnen und Christen auf diese Weise weltweit miteinander verbinden.
A: Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
In den Fürbitten schauen wir über unseren eigenen Tellerrand hinaus und treten vor Gott für andere Menschen ein. Sie können Ihrem Herzen folgend einfach aussprechen, für wen Sie heute beten möchten oder auch folgende Fürbitten verwenden:
Wenn die Speisen noch nicht am Tisch stehen, werden sie jetzt gebracht und auf den Tisch gestellt.
Der Ruf kann gesprochen oder gesungen werden. Die Melodie finden Sie im Gotteslob: GL 670,8.
L: Gepriesen bist du, Herr unser Gott,
du hast unsere Welt erschaffen.
A: Dir sei Lob und Preis und Ehre.
L: Du schenkst uns, was wir zum Leben brauchen.
A: Dir sei Lob und Preis und Ehre.
L: Du gibst uns zu essen und zu trinken.
A: Dir sei Lob und Preis und Ehre.
V: Dein Sohn, unser Herr Jesus Christus,
hat immer wieder mit den Menschen Mahl gehalten.
Für ihn ist das gemeinsame Essen und Trinken
ein Bild für das Himmelreich.
Heute sitzen wir (gemeinsam) am Tisch,
um (miteinander) das Osterfest zu feiern.
Aus deinem Segen empfangen wir diese Gaben:
Brot, Eier, Fleisch und alle anderen Speisen.
Dein Segen erfülle unser Heim
und alle, mit denen wir uns verbunden fühlen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus,
unseren Bruder und Herrn.
A: Amen.
V: Als Kinder Gottes dürfen wir voll Vertrauen mit den Worten Jesu zu unserem himmlischen Vater beten:
A: Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Zum Abschluss der Feier kann ein Osterlied gesungen werden. Unser Vorschlag:
„Ihr Christen, singet hoch erfreut“ (GL 322,1.5.12)
oder „Halleluja! Lasst uns singen“ (GL 837)
– für den Tag und die Woche
V: An diesem Tag, an dem wir den Sieg des Lebens über den Tod feiern,
stellen wir uns unter den Segen Gottes.
V: Du Gott der Liebe und des Lebens,
führe uns aus unserem Gefangensein in die Freiheit.
Du Gott der Liebe und des Lebens, geh mit uns durch die Finsternis ins strahlende Licht.
Du Gott der Liebe und des Lebens, geleite uns durch den Tod zum Leben in Fülle.
Das gewähre uns Gott,
der Vater, der das Leben schenkt,
der Sohn, der einer von uns geworden ist,
der Heilige Geist, der uns untereinander verbindet und stärkt.
A: Amen.
V: Bleiben wir in seinem Frieden! Halleluja.
A: Amen. Halleluja.
Nun sind alle Anwesenden eingeladen, aus der österlichen Freude heraus die gesegneten Speisen miteinander zu teilen.
Elemente zur Auswahl und Ergänzung
1. Antwortpsalm am Ostersonntag
Sie können nach der Ersten Lesung folgenden in der Leseordnung vorgesehenen Antwortpsalm einfügen:
Psalm 118,1-2.16-17.22-23 (Kv: GL 66,1)
Kv Das ist der Tag, den der HERR gemacht;
Wir wollen jubeln und uns über ihn freuen. – Kv
1 Dankt dem HERRN, denn er ist gut, *
denn seine Huld währt ewig!
2 So soll Israel sagen: *
Denn seine Huld währt ewig. – (Kv)
16 Die Rechte des HERRN, sie erhöht, *
die Rechte des HERRN, Taten der Macht vollbringt sie.
17 Ich werde nicht sterben, sondern leben, *
um die Taten des HERRN zu verkünden. – (Kv)
22 Ein Stein, den die Bauleute verwarfen, *
er ist zum Eckstein geworden.
23 Vom HERRN her ist dies gewirkt, *
ein Wunder in unseren Augen. – Kv
oder man liest den ganzen Psalm
2. Liedvorschläge (Alternative):
GL 318/319 Christ ist erstanden
GL 321 Surrexit Dominus vere (Kanon)
GL 835 Ich weiß, dass mein Erlöser lebt
GL 210 Kehrvers: Geheimnis des Glaubens, im Tod ist das Leben
Impressum:
Hrsg.: Pastoralamt der Erzdiözese Wien, Bereich: Bibel-Liturgie-Kirchenraum, Stephansplatz 6, 1010 Wien, www.liturgie.wien.
Verfasserin: MMag. Birgit Esterbauer-Peiskammer, Liturgiereferentin Erzdiözese Salzburg. © des gekennzeichneten Textes bei der Autorin.
Die Texte sind zum Teil den Liturgischen Büchern entnommen, deren Rechte durch die Ständige Kommission für die Herausgabe der gemeinsamen liturgischen Bücher vertreten werden. Die darin enthaltenen biblischen Texte sind Bestandteile der von den Bischofskonferenzen der deutschen Sprachgebiete approbierten Einheitsübersetzung.